Savate

Das Savate-Boxe Française ist eine Variante des „Fechtens mit Füßen und Fäusten“, die im 18. Jahrhundert in Frankreich entstanden ist. Savate ist ein französischer Begriff mit der Bedeutung für Straßenkampf oder „Street Fighting“ und heißt wörtlich übersetzt „abgetragener Schuh“. Die Ursprünge dieser Kampfsportart werden hauptsächlich bei französischen Seeleuten aus Marseille gesehen. Die französischen Soldaten zur Zeit der Revolutionskriege wurden ebenfalls im Savate ausgebildet.

Für die Umwandlung des Savate in die heute praktizierte, regelbasierte Sportart sind zwei Personen verantwortlich. Die erste ist Michel Casseux (1794-1869). Casseux (auch bekannt als „le Pisseux“) eröffnete 1825 das erste Trainingszentrum für Savate. Er stellte dabei auch die ersten Regeln auf, indem Techniken wie zum Beispiel Kopfstöße verboten wurden. Dennoch konnte der Sport durch Casseux nicht von dem Ruf des Schlägertums befreit werden, da Schläge noch mit der offenen Hand ausgeführt wurden.

Seinem Schüler Charles Lecour wurde um 1830 die englische Art des Boxens beigebracht. Er fühlte, dass er im Nachteil war, wenn er nur seine Hände benutzen konnte, um seinen Gegner zu schlagen. Er kombinierte Boxen und Savate zu der heute üblichen Form.

Daraufhin wurde Savate zu einer beliebten Sportart, die sogar an Schulen unterrichtet wurde. Durch die beiden Weltkriege zwischen 1914 und 1945 verringerte sich die Anzahl der Savate praktizierenden Sportler stark. Savate wurde als Demonstrationssportart bei den Olympischen Spielen in Paris 1924 einer breiten internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. Auf Betreiben des Grafen Baruzi erholte sich die Savate-Gemeinde nach 1945 soweit, das sich 1985 der B.F.-Savate Verband gründete, dem auch die französischen Stockkampf-Varianten Baton und Canne (Canne de Combat) untergeordnet sind.

Am 1. März 2008 wurde das Boxe Française Savate von der International University Sports Federation (FISU) anerkannt. Die erste Universitäts-Weltmeisterschaft soll im Juni 2010 in Nantes stattfinden.