Truck-Grand-Prix
Mit dem Begriff Truck Racing bzw. Lkw-Rennen werden Motorsportrennen mit Lastkraftwagen auf Rundstreckenkursen bezeichnet. Die wichtigste europäische Rennserie ist die Truck-Racing-Europameisterschaft, die heutzutage unter dem Patronat der FIA ausgetragen wird.
In den Anfangsjahren wurde Truck Racing mit serienmäßigen Straßenlastwagen betrieben. Die Protagonisten kamen üblicherweise mit ihren Sattelzügen an die Rennstrecke, kuppelten die Auflieger ab und bestritten die Wettbewerbe mit ihren Zugmaschinen. Die Einteilung erfolgte in drei Klassen, die sich zunächst nach der Leistung richteten: A bis 300 PS, B 300 bis 360 PS, C 360 bis 400 PS. Später wurde die Unterscheidung praxisgerechter entsprechend dem Hubraum vorgenommen (bis 12, 12 bis 14 und über 14 Liter).
Als die EM-Serie bei der FIA landete, hatte bereits eine starke Professionalisierung eingesetzt. Die Lastwagen wurden speziell für die Rennen präpariert, auch Komponenten wie Reifen, Bremsen (mit Wasserkühlung), Turbolader oder Einspritzpumpen waren für den Renneinsatz adaptiert. Einen ersten Höhepunkt dieser Entwicklung stellte die Konstruktion eines speziellen Hauben-Lkw durch den Fahrer Gerd Körber beziehungsweise dessen Firma Bickel-Tuning in Rheinau dar. Körber gewann mit dem Phönix, in dem neben reinrassiger Renntechnik Komponenten aus der MAN-Serienfertigung verbaut waren, auf Anhieb 1991 den EM-Titel in seiner Klasse.
Von der FIA wurde dann eine neue Klassifikation der Renntrucks vorgenommen in eine seriennahe Kategorie (Race Class) und eine Prototypenserie (Super Race Class), in der sich vor allem die werksunterstützten Teams versammelten. Die Boliden in der Super Race Class wiesen nach einigen Jahren Leistungen um 1500 PS bei etwa 5000 Nm Drehmoment auf.
Die Beschleunigung der rund fünf Tonnen schweren Trucks von 0 auf 100 erfolgte in weniger als vier Sekunden. Die kostenintensive Hochrüstung führte schließlich in eine Sackgasse, aus der die Super Race Class keinen praktikablen Ausweg fand, so dass sich zunächst die Hersteller aus dem Trucksport mit Prototypen zurückzogen. Die Klasse wurde mit Beginn der Saison 2006 endgültig aus dem Reglement genommen. Seitdem gehen nur noch Fahrzeuge in der seriennahen Race Class an den Start.
In dieser Kategorie müssen bestimmte Bauteile – zum Beispiel die Fahrerhäuser – unverändert aus homologisierten Straßen-Lkw übernommen werden. Momentan liegen die Leistungen der stärksten Fahrzeuge bei 1250 PS Leistung und deutlich über 5000 Nm Drehmoment.
Bilder der Sportart:
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