Sport in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist ein einschneidendes Erlebnis, hat aber nichts mit einer Krankheit zu tun. Um den eigenen Organismus zu unterstützen, sollten Schwangere regelmäßig Sport treiben und sich bewegen. Doch wie viel Sport ist in der Schwangerschaft wirklich gut?
Die Bedeutung von Sport in der Schwangerschaft
Eines dürfte feststehen: Ein aktiver Lebensstil tut jedem gut, ob Schwangerschaft oder nicht. Gerade die Geburt eines Kindes ist eine enorme Herausforderung, die dem Körper alles abverlangt. Wer frühzeitig trainiert und sich bewegt, bereitet sich optimal auf die Geburt vor. Sportmediziner und Gynäkologen sehen die Bewegung und den Sport für werdende Mütter als wesentlichen Bestandteil der Schwangerschaft. So ist es wohl möglich, Schwangerschaftsdiabetes mit ausreichend Bewegung vorzubeugen. Darüber hinaus soll Sport das Risiko von Übergewicht und Stoffwechselstörungen ebenso senken wie die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der Chefarzt, Oberarzt und Assistenzarzt der Gynäkologie raten den Schwangeren zu regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und jeder Menge frische Luft. Auf diese Weise kann sich jeder perfekt auf die anstehende Geburt und die damit im Zusammenhang stehenden Veränderungen vorbereiten.
Welche Vorteile haben aktive Schwangere?
Viele Studien haben gezeigt, dass sportliche Frauen eine zum Teil komplikationsfreie Schwangerschaft und Entbindung erleben. Auch wenn es für diese These keine 100-prozentige Bestätigung gibt. Wissenschaftler in der technischen Universität Madrid haben Frauen untersucht, die während der Schwangerschaft trainierten. Die Studien zeigten, dass die Schwangeren, die regelmäßig Sport treiben ihre Geburtsphase verkürzen konnten im Vergleich zu den weniger aktiven schwangeren Frauen.
Wann darf ich kein Sport treiben?
Es gibt die Risikoschwangerschaften, bei denen es strengstens untersagt ist, Sport zu treiben. Das trifft auch auf die Komplikationen zu. Ohnehin sollten die Schwangeren Rücksprache mit den behandelnden Ärzten nehmen, wenn es darum geht, die Risiken von Sport und Bewegung in der Schwangerschaft zu analysieren. Zu den häufigsten Risiken gehören Mehrlingsgeburten ebenso wie Blutungen im frühen Abschnitt der Schwangerschaft, frühzeitige Wehen oder vorangehende Fehlgeburten.
Wenn es beim Training zu Beschwerden kommt, sollte Schwangere sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen. Beschwerden können zum Beispiel Bauchschmerzen oder Schwindel, Probleme beim Atmen und im späteren Abschnitt vorzeitige Wehen und Blutungen sein. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Gesundheit der werdenden Mutter und ihres Kindes.
Gesundes Training in der Schwangerschaft
Grundsätzlich sollte sich jeder Schwangere fragen, welches Ziel sie mit dem Sport verbindet. Zunächst geht es darum, die körperliche Fitness zu erhalten. Frauen können in der Schwangerschaft, abgesehen von ein paar Einschränkungen, normal weiter trainieren. Ausnahmen bilden nur Leistungssportler, die vorher wöchentlich 5 bis 6 Mal im Training standen. Außerdem ist die Schwangerschaft nicht der geeignete Zeitpunkt, um mit einer neuen Sportart anzufangen. Ein moderates Niveau von circa 30 Minuten 5 Mal in der Woche sollte keine Gefährdung für die Schwangere darstellen, wenn sie vorher regelmäßig trainiert hat.
Bewegung in den einzelnen Phasen der Schwangerschaft
Wollen sich Schwangere zu Beginn ihrer Schwangerschaft schonen und fühlen sich müde und abgeschlagen, sollten sie diesem Bedürfnis nachgehen. Wer Lust hat, sich zu bewegen und sich dabei fit fühlt, sollte das tun. Es gibt keine Veranlassung zu einer übervorsichtigen Ruhe, um den ersten Schwangerschaftsabschnitt gut zu überstehen. Gesundheitsorientiert geht es durch das zweite und dritte Trimester der Schwangerschaft.
Wenn keine klinischen Gründe dagegensprechen, sollte die alte Kraft in diesem Abschnitt der Schwangerschaft zurückkehren. Mit ein paar Einschränkungen, was vor allen Dingen das Training der Bauchmuskeln anbelangt, können die alten Übungen gemacht werden. Rein rechtlich startet mit der 35 Schwangerschaftswoche der Mutterschutz. In diesem Zeitabschnitt fällt den meisten Schwangeren das Schuhe binden und Anziehen schwerer.
Es ist empfehlenswert, beim Training eine Pulsuhr zu tragen. Gerade das Herz leistet während der Schwangerschaft jede Menge. Es muss bis zur Geburt des Kindes bis zu maximal 3 Liter mehr Blut durch den Organismus pumpen. So haben Schwangere bis zum 30. Lebensjahr einen Puls von 135 bis 150 Schlägen pro Minute.
Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, sollte jede Frau kürzertreten und sich schonen. Das bedeutet im Gegenzug nicht, dass es verboten ist sich zu bewegen. Ganz im Gegenteil, nun ist der Zeitpunkt für kurze oder längere Spaziergänge, Schwimmen und Aquagymnastik gekommen. Vielleicht gibt es in der Nähe einen Schwimmkurs für Schwangere, der nach der Geburt mit dem Babyschwimmen weitermacht. Das gibt den Frauen die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und sich geziert, gelenk- und rückenschonend zu bewegen.
Eher ungeeignet für Schwangere sind Ballsportarten oder Extremsportarten ebenso wie Sportarten mit einem hohen Gefahrenpotenzial, wie zum Beispiel Fechten, Inlineskaten oder Kampfsport sowie Klettern. Sauna, Schwimmen, Skilanglauf und Krafttraining sind ebenso geeignet wie Walking und Wandern, Yoga und Pilates sowie Badminton, Bauch-Beine-Po und Aquafitness.